Wurzelschnittlinge sind eine Vermehrungsmethode, die sehr selten Beachtung findet und nur für einige Arten von Hepatica anwendbar ist.

Bei H. transsilvanica, H. henryi und H. yamatutai kann ich mir die Methode als gewinnbringend vorstellen. Diese Arten machen gegenüber Hepatica nobilis kleine Rhizome und sind daher besser geeignet. 

Wie wir auf der Zeichnung sehen, sind an den älteren Rhizomenden schon kleine Augenanlagen (A), die wir abtrennen können. Diese Vermehrungsteile lassen sich in kleine Töpfe setzen und weiter kultivieren. In der Regel wachsen diese Teilpflanzen in 2-3 Jahren zu kräftigen Pflanzen heran. Wie man deutlich sieht, sind diese Teilstücke (A1, A2, A3) durchaus von guter Qualität und dürften mit etwas Fürsorge keine Sorgenkinder sein. 

Anders ist es mit den letzteren Teilstücken des Rhizoms. Dieses ist oft schon zu dünn, um genügend Substanz zum Wachsen zu haben. Doch so ganz vernachlässigen sollte man auch diese Teilstücke des Hepaticarhizoms nicht. 

Bei seltenen Sorten ist man schon froh über jede noch so kleine Chance einer Vermehrung. Diese Teilstücke legen wir waagerecht in das Vermehrungssubstrat, das aus ca. 50% Sand und 50% Topferde besteht. Es sollte nicht austrocknen oder übernässen. So eingelegt, kann der Topf im kühlen Schatten gut eingesenkt in der Erde ca. ein Jahr stehen. Man sieht im darauffolgenden Jahr, ob sich an den Schnittlingen neue Augen gebildet haben. Nun können die Teile weiter wachsen.