Hepatica x schlyteri x transsilvanica 

(H. x petersii JP) 

Dies sind die Eckdaten der „Dreifach Kreuzung“ aus H. maxima x nobilis =(x schlyteri) x transsilvanica, als Arbeitsname mit Hepatica x petersii benannt. Aus 16 Saatkörnern sind letztendlich 5 Sorten entstanden, die ich hier näher beschreiben möchte. 

Tagebuch einer Hepaticazüchtung JP 

Es war mal wieder soweit, die ersten Leberblümchen fingen an zu blühen und die Frage „Der Natur nachhelfen?“, geisterte durch meinem Kopf. 

Oft nimmt man sich zwei unterschiedliche Pflanzen und bestäubt diese in der Hoffnung, es komme schon etwas Gutes dabei raus. Dieses ist die ganz einfache Art der Züchtung. 

Aber man möchte ja etwas Neues, nie Dagewesenes finden. Daher überlegt man, welche Arten, Sorten oder Klone könnten miteinander verbandelt werden. Also kam ich zu dem Schluss, doch einmal etwas Verrücktes auszuprobieren. Ich wusste dass die H. x schlyteri (H. maxima x nobilis var. nobilis) ‘The Bridge‘ (RW) fertil ist. Nun kam mir der Gedanke, diesen Klon mit Hepatica transsilvanica ‘Grethe‘ zu bestäuben. Warum gerade diesen Klon? Die Blüten sind sehr groß und vor allem 

Dingen haben sie sehr viel Pollen zum bestäuben. 

Als zweite Kombination wählte ich H. transsilvanica ‘Schwanensee‘ (AH), wegen der Andersfarbigkeit zum Bestäuben. Dies alles geschah im Februar 2006. So entstanden Bestäubung Typ I und Typ II. Aus Typ I entstanden 10 Saatkörner und aus Typ II 6. Nach der Reife der Saatnüsschen im Juli wurde gleich ausgesät und das Warten auf den Erfolg konnte beginnen. Da im darauffolgenden Jahr 2007, 100% der Saat auflief, war die Freude groß. Nach Pikieren im Juni 2008 ergaben sich schon 2011 starkwachsende Pflanzen. Es blühten zu meiner Überraschung sogar schon die Ersten. Man konnte auch die ersten Unterschiede der Klone erkennen, aber alle hatten grundlegende Merkmale: 

  1. Die Vegetationsknospen erscheinen wie bei Hepatica maxima, dick und lang aus dem Boden ragend, zur Naturform aber weniger behaart und spitznadeliger ähnlich wie bei H. x schlyteri. 
  2. Die Blüten- und Blattstiele sind sehr lang und stabil, bis zu 25 cm. 

  3. Die Blüten sind wesentlich größer als bei H. x schlyteri, ähnlich wie bei H. transsilvanica. 

  4. Die Blätter sind sehr speziell. Sie sehen wie H. transsilvanica aus, sind 3 gelappt mit jeweils 3 Loben, so entsteht ein 9 lobiges Blatt. Durch die Größe mit 8-10 cm Breite und 5-7 cm Länge wirkt es fast rund. Der Clou sind die gewellten Blätter, sie vermitteln den Eindruck, dass sie sich 

  5. bewegen und gleich davon fliegen wollen. Die Oberseite ist grün mit leichter Marmorierung. Die Unterseite ist leicht rötlich-grün mit sichtbarer Behaarung. Diese Behaarung und Färbung der Unterseite ähnelt H. maxima. 

 

„fliegende Blätter“

„fliegende Blätter“

Blattunterseite Behaart, leicht rötlich

Blattunter- seite Behaart, leicht rötlich

Blattoberseite

Blattoberseite

Vegetationsknospe

Vegetations knospe

Blatt-Entwicklung

Blatt-Entwicklung

Alle Sorten der Hybrid Gruppe aus

Art: x petersii